
Natürliche Kosmetik
Wie kannst du sicher sein, dass das Label 100% natürlich auch wirklich bedeutet, dass deine Kosmetikprodukte natürlich sind? Und wie kannst du sicher sein, dass dein Make-up nicht an Tieren getestet wurde (und somit tierversuchsfrei ist)?
Wusstest du, dass durchschnittlich in Lippenstiften Schwermetalle wie Chrom, Cadmium und Mangan enthalten sind, laut Forschern der University of California–Berkeley? Zudem enthalten viele Kosmetika Stoffe, von denen dein Körper nicht unbedingt glücklich wird. Und dazu gibt es noch viele Marken, die ihre Kosmetika an Tieren testen… Aber jetzt ganz ohne Make-up zu sein, das finden wir auch nicht immer so schön. Dies sind die Einzelheiten über Kosmetika, die du als bewusster Verbraucher wirklich wissen solltest.
Fangen wir vorne an: die schädlichen Stoffe in Kosmetika
Hast du jemals die Zutatenliste auf deinem Cremetiegel angesehen? Und hast du dann Begriffe wie Methylisothiazolinon, Cetylalkohol, Methylparaben oder Natriumlaurylsulfat gesehen? Aber keine Ahnung, was das bedeutet? Ein chemischer Name bedeutet nicht sofort, dass ein Stoff ’schlecht‘ ist. Tocopherol, zum Beispiel, bedeutet Vitamin E. Und wenn ’natürlich‘ auf der Verpackung steht oder eine Marke sich als natürlich darstellt, bedeutet das nicht, dass keine ’schlechten‘ Stoffe enthalten sind. Das musst du über die folgenden Stoffe wissen.
Ein kurzer Chemiekurs
• Methylisothiazolinon ist ein Konservierungsmittel. Dieser Stoff wird oft mit Hautproblemen in Verbindung gebracht.
• Auch Parabene sind ein Konservierungsmittel. Es gibt verschiedene Arten, u.a. Methylparaben, Butylparaben, Propylparaben und Ethylparaben. Viele Menschen sind allergisch gegen Parabene und können eine stark gereizte Haut und Ekzemprobleme bekommen.
• Coco-Glucosid, Decyl-Glucosid und Lauryl-Glucosid findet man hauptsächlich in Shampoo und Reinigern. Diese Stoffe werden aus Kokosöl und Zuckern hergestellt, sind am wenigsten aggressiv in der Kategorie Reiniger und sind biologisch abbaubar.
• Oxybenzon (Benzophenon-3) ist ein Stoff in Sonnenschutzcreme. Es gibt einige Studien, die gezeigt haben, dass Oxybenzon bei Sonnenlichtexposition eine starke Zunahme freier Radikale verursachen kann, was zu DNA-Schäden und einer Störung des Hormonhaushalts führen kann.
• Cocamidopropyl-Betaine ist ein Reiniger mit antibakterieller Wirkung. Dieser Stoff sorgt dafür, dass Shampoo und Seife schäumen, was viele Shampoos und Seifen von sich aus nicht tun. Viele Menschen sind gegen diesen Stoff allergisch.
• Natriumlaurylsulfat (SLS) und Natriumlaurethsulfat (SLES) gehören zur Kategorie der ‚Tenside‘, auch Oberflächenreinigungsmittel genannt. Du kannst sie in allem finden, was ‚reinigt‘, von Zahnpasta bis Waschmittel. Wieder werden diese Stoffe oft wegen des schäumenden Effekts hinzugefügt. Diese Stoffe dringen in die Haut ein und entfernen große Teile der natürlichen Öle auf deiner Haut und deinem Haar.
• Sodium Cocoyl Isethionate (SCI) ist ein milder Reiniger, viel weniger als SLS oder SLES. Dieser Stoff lässt dann auch den größten Teil der natürlichen Öle auf deiner Haut und deinem Kopf zurück und trocknet die Sachen nicht so aus wie SLS und SLES es tun. Der Reiniger ist biologisch abbaubar.
• Cetylalkohol, Stearylalkohol und Cetearylalkohol. Diese drei Arten von Alkohol können deine Haut etwas weicher machen und scheinen ansonsten wenig Schaden anzurichten. Benzylalkohol wird als Lösungsmittel und Konservierungsmittel verwendet, wird manchmal jedoch mit Kontaktallergien in Verbindung gebracht.

Wie weißt du, ob deine Kosmetika wirklich natürlich sind?
Mit dem obigen Wissen weißt du zumindest, welche Stoffe du vermeiden möchtest und welche gefährlicher klingen, als sie sind. Welche Stoffe klingen noch gefährlicher, sind aber heimlich 100% natürlich? Tocopherol, das ich schon erwähnt habe, wird häufig in Kosmetika verwendet und bedeutet einfach ‚Vitamin E‘. Dann gibt es noch chemische Bezeichnungen für verschiedene Arten von Ölen, wie Helianthus Annuus (Sonnenblumenöl), Cocos Nucifera (Kokosöl), Simmondsia Chinensis (Jojobaöl), Prunus Amygdalus (Dulcis) bedeutet (süßes) Mandelöl, Prunus Armeniaca (Aprikosenkernöl) und Olea Europaea (Olive). Eine andere bekannte ist vielleicht Butyrospermum Parkii, was Sheabutter bedeutet. Ubiquinon, auch als Coenzym Q 10 bekannt, ist ein körpereigener Stoff. Diese Stoffe, so ‚chemisch‘ sie auch klingen mögen, sind völlig natürlich. Wenn in deinem Schönheitsprodukt Cera Alba enthalten ist, bedeutet das, dass darin Bienenwachs enthalten ist.
Wie weißt du, ob deine Kosmetika nicht an Tieren getestet werden?
Auch wichtig: Viele Kosmetika werden noch an Tieren getestet. Aber wie weißt du, welche Marken nicht an Tieren testen? Das ist nicht so einfach. Sophie von Naoki.nl: „Man könnte denken, dass alle Kosmetika in Deutschland tierversuchsfrei sind, da Tierversuche in der EU für Kosmetika verboten sind. Leider ist das noch nicht der Fall, da viele Unternehmen seit dem Verbot in der EU jetzt im Ausland an Tieren testen, um neue Zutaten und Produkte für andere Märkte zu entwickeln.” Sophie führt eine Liste mit Marken, die tierversuchsfrei sind und gibt darin auch an, welche Marken dann vegan sind. Die gesamte Liste findest du auf Naoki.nl. So weißt du immer, welche Marken tierfreundlich sind und welche nicht.
Und warum solltest du dich dann für tierversuchsfreie und natürliche Kosmetik entscheiden?
Es kann vorkommen, dass die Mascara oder Tagescreme, von der du denkst, dass sie so gut funktioniert, gar nicht natürlich und tierversuchsfrei ist und dass die natürliche Mascara oder Creme, die du ausprobiert hast, viel weniger gut wirkt. Es gibt immer mehr gute Marken auf dem Markt, aber da noch nicht jeder sich für natürlich und tierversuchsfrei entscheidet, kann es manchmal sein, dass die Qualität etwas geringer ist. Aber das ist definitiv nicht bei allen Marken so! Und die Liste mit tierversuchsfreier und 100% natürlicher Kosmetik wird immer länger. Wenn immer mehr Verbraucher sich für tierversuchsfreie und natürliche Produkte entscheiden, werden auch immer mehr Unternehmen diesen Weg gehen. Und das sorgt letztendlich für eine größere Auswahl an ‚grüner‘ Kosmetik. Bis dahin nehmen wir manchmal gerne mit dem etwas weniger vavavoom Effekt einer Mascara vorlieb.
Apropos Mascara, wir haben viele natürliche Mascaras getestet.
Hier ist das Ergebnis.
Worauf achtest du beim Kauf von Kosmetika?
